Seminar der ZwAR Hamm Mitte III in Günne an der Möhnetalsperre.

 

Vom 23. bis 24. April 2018 fand sich die ZwAR Hamm-Mitte III unter der Leitung von Brigitte und Manfred zum jährlichen Seminar im Heinrich Lübke Haus in Günne an der Möhnetalsperre zusammen. Als Referent nahm in diesem Jahr Edgar Boes-Wenner (Programmbereichsleiter der VHS) teil.

Im Mittelpunkt des Seminars stand die Führung entlang der Staumauer Möhnetalsperre und die
Besichtigung des Landschaftsinformationszentrum "LIZ" in Günne sowie am 2. Tag
der Vortrag von Edgar Boes-Wenner "Auf Kohle geboren"

Unter fachkundiger Leitung führte am ersten Tag eine Kurzwanderung, immer entlang des unterhalb der Staumauer liegenden kleinen Ausgleichsbecken, zum Landschafts-Informations-Zentrum.

 

 

Ein Mitarbeiter des Landschaftsinformationszentrum erklärte uns, dass die imponierende Staumauer der Möhnetalsperre, bestehend aus mehr als 250.000-Kubikmetern-Bruchsteinen, hier bei Günne die beiden Flüsse Möhne und Heve zum Möhnesee staut.


Die 650 Meter lange und 40 Meter hohe Sperrmauer hält dem gewaltigen Druck von bis zu 134,5 Millionen Kubikmetern Wasser stand.


Vor dem Bau der Mauer war das von Landwirtschaft geprägte Möhnetal, durch das Schmelzwasser im Frühjahr immer wieder Überschwemmungen ausgesetzt. Im Jahre 1909 entschied man sich dann, dort wo die Heve in die Möhne mündete, eine Talsperre zu errichten, die der Wasserversorgung des Ruhrgebiets dienen sollte.

Die Sperrmauer wurde nach nur vier Jahren Bauzeit fertiggestellt. Ein Jahr früher als damals vertraglich vereinbart war. Bei ihrer Einweihung am 12. Juli 1913 war die Möhnetalsperre die größte Stauanlage Europas. Heute ist sie mit ihren 134 Mil. qm die 7. größte Talsperre Deutschlands. Die zum Teil unter Denkmalschutz stehende Möhnetalsperre wird auch heute, nach über 100 Jahren, von vielen Menschen immer noch bewundert, auch wir gehören dazu.

 

 

Nach gut 45 Minuten Spazierweg erreichen wir das Informations-Zentrum „Liz“.

 

Dieses seit Juni 1994 bestehende Informations-Zentrum hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Besucher über Besonderheiten des Naturparks Arnsberger Wald zu informieren und dazu beizutragen, die Umwelt und Natur der Möhneseeregion zu schützen.


Ein Kurzfilm informierte uns bei dieser Gelegenheit, wie die Möhnetalsperre im Zweiten Weltkrieg ihre traurige Berühmtheit erlangte, als am 17.05.1943 britische Bomber mithilfe extra dafür entwickelter Rollbomben die Staumauer zerstörten. Die plötzliche Entleerung von über 100 Millionen Kubikmeter Wasser, führte zu einer Katastrophe, in deren Verlauf über 1600 Menschen ihr Leben lassen mussten.

Anschließend geht es auf der Nordseite des kleinen Ausgleichsbeckens zurück zur Sperrmauer, wo wir auf die im Mai 2015 errichtete Gedenkstätte für die Opfer der Möhnekatastrophe stoßen.

 

 

In Neheim gibt es schon seit vielen Jahren einen Gedenkstein für die Opfer der Katastrophe, nun auch endlich eine ehrwürdige Gedenkstätte direkt unter der Staumauer.

 

Die Gedenkstätte besteht aus einem 3 Meter hohen und
3 Tonnen schweren Stein, in dessen Mitte der Künstler Christoph Winkelmann eindrucksvolle Bilder eingearbeitet hat.

Mit dem Rückweg über der Sperrmauer endete die Führung.

 


Der zweite Tag des Seminars stand dann im Zeichen (Auf Kohle geboren). Nach einem kurzen Vortrag von Edgar Boes-Wenner (Programmbereichsleiter der VHS) zur Geschichte des Steinkohlenbergbaus wird uns der Film "Auf Kohle geboren" gezeigt. Ein anschließendes Diskussionsgespräch rundete diesen Seminarbeitrag dann ab. Vor dem Hintergrund der Schließung der letzten beiden Zechen im Jahr 2018 war es interessant, sich einmal mit der Geschichte des Steinkohlenbergbaus in Westfalen zu beschäftigen.

Fazit des Seminars: Das durchaus aufbauende Feedback am Schluss einer jeden Sitzung und am Ende des Seminars war wieder einmal der Beweis einer gelungenen Veranstaltung. Es herrschte nicht nur eine angenehme Arbeitsatmosphäre, jeder war auch mit dem Ausgang des Seminars wieder einmal zufrieden. „Wir haben sehr viel ausgetauscht und diskutiert, es war eine echte Bereicherung“.